Francis Duncan – Ein Mord zu Weihnachten

von Bettina Schnerr
2 Minuten Lesezeit
Header: Ein Mord zu Weihnachten

Jetzt ist umgehend Platz für einen weiteren Weihnachtskrimi. Dieser hier wurde bereits 2017 in die Riege aufgenommen, die alljährlich das Herbstprogramm mit schneerieselnden Cozykrimis bestückt. Bei „Ein Mord zu Weihnachten“ trifft es sogar den Weihnachtsmann selbst – sozusagen. Der Wikipedia zufolge geriet Duncans Arbeit in Vergessenheit, bis das englische Imprint „Vintage“ 2015 just diesen „Murder for Christmas“ überraschend erfolgreich neu auflegte. Also folgten noch einige Duncan-Krimis mehr und speziell die deutsche Auflage des Weihnachtskrimis erlebt meines Wissens mindestens schon die vierte Auflage.

Wie jedes Jahr lädt Benedict Grame großzügig auf sein Landgut Sherbroome House ein. Familie, Freunde und Bekannte profitieren von einem unterhaltsamen Aufenthalt, denn Grame liebt Weihnachten so sehr, dass er ordentlich auftischt und ein entzückendes Programm zur Unterhaltung zusammenstellt. Die Geschenke verteilt der Hausherr daher selbstredend in Eigenregie. Er verkleidet sich als Weihnachtsmann und hängt kleine Präsente in den üppig dekorierten Baum. Nur geht dieses Jahr etwas schief: Ein rot gekleideter Mann liegt tot neben dem Baum – nur ist es merkwürdigerweise nicht Grame selbst.

Wie gut, dass Grames Sekretär Nicolas Blaise in diesem Jahr Mordecai Tremaine eingeladen hat. Und das mit voller Absicht. Der Sekretär machte sich offenbar Sorgen, dass die Stimmung vor allem unter den ständigen Bewohnern von Sherbroome House etwas merkwürdig sei. Er hoffte, Tremaine würde mal ein Auge auf die Situation werfen. Dass allerdings der schlimmstmögliche Ernstfall eintritt, hatten weder der Sekretär noch der neue Hausgast so erwartet.

Ein leichter Wind kam auf, rauschte schaurig über die Hügel. Eine große, düstere Wolkenmasse schob sich vor das klare Antlitz des Mondes und stahl sein Licht. Und mit der Dunkelheit spürte er die Bedrohung.

Die Einsamkeit des Detektivs

Francis Duncan - Ein Mord zu Weihnachten

Mordecai Tremaine steckt mittendrin. Zwar sieht er ziemlich verschlafen aus, als er am Tatort eintrifft, doch registriert er bereits zahlreiche Details darüber, wie Hausbewohner und Gäste auf den Toten reagieren. Die wiederum wissen schnell, dass sie sich ein wenig hüten müssen. Tremaine, der ehemalige Tabakhändler, hat bei einem anderen Fall als Hobby-Ermittler Erfolge eingefahren und wird ausgesprochen misstrauisch beäugt.

Gleichzeitig setzt die lokale Polizei große Hoffnungen in ihn. Sie hofft, dass er als Hausgast besser mit den Menschen zurecht kommt. Die Aufgabe entwickelt sich unter diesen Umständen selbstredend zu einem Spagat. Doch ist Tremaine ein Hobby-Ermittler, der gut mit den Gesetzeshütern zurecht kommt und weder verspottet noch am Rückfragen gehindert wird.

Tatsächlich scheint jede Person im Haus etwas verbergen zu müssen. Warum war diese eine Frau mitten in der Nacht vollständig bekleidet und warum brauchte Grame so lange, um endlich wach zu werden? Warum hatte überhaupt jemand anders als Grame das Kostüm an und warum sind sämtliche Geschenke vom Baum verschwunden?

Ein Glück, dass Tremaine in Blaise jemanden zur Seite hat, der ihn ein wenig genauer in die Biografien der Gäste einführen kann und ein Glück, dass Tremaine obendrein ein ziemlich gutes Gedächtnis hat. Der vertrackte Fall hat es am Ende in sich. Dank einiger Informationen von der Polizei kann Tremaine schließlich das Geheimnis lüften und mehreren Menschen in Sherbroome House eine Last von der Seele nehmen.

Bibliografische Angaben

Verlag: Dumont
ISBN: 978-3-8321-6466-9
Originaltitel: Murder for Christmas
Erstveröffentlichung: 1949
Deutsche Ausgabe: 2017
Übersetzung: Barbara Först

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