Rex Stout – Zyankali vom Weihnachtsmann

von Bettina Schnerr
2 Minuten Lesezeit
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Archie Goodwin will heiraten – behauptet er zumindest. Als „Verlobter“ von Margot Dickey hat er die Möglichkeit, bei ihrem Arbeitgeber Kurt Bottweill an der Weihnachtsfeier teilzunehmen. Man kennt sich ohnehin von einem früheren Fall und der Nachmittag verspricht, eine recht nette Runde zu werden. Zum Ausschenken der Drinks wurde sogar eigens ein Weihnachtsmann engagiert.

Der Abend verläuft allerdings nicht, wie erhofft. Kurz nach seiner Ansprache bricht der Firmenchef vergiftet zusammen. Verdächtige gibt es zuhauf. Jeder wusste, wo in der zugehörigen Werkstatt Zyankali steht und wie gefährlich es ist. Am verdächtigtsten ist allerdings der Weihnachtsmann: Der ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden und die Polizei findet nur noch das Kostüm in Bottweills Räumlichkeiten.

Archie Goodwin beendet den Abend in Gesellschaft der Polizei, die Nero Wolfe und seinen Mitarbeitern nicht sehr wohlgesonnen ist. Sie vermutet automatisch, dass Goodwin etwas verschweigt. Ganz unrecht hat sie nicht und dass sogar Nero Wolfe etwas zu vertuschen hat, macht die Sache nicht leichter.

Ein Spiel voller Unwahrheiten

An diesem Weihnachten tricksen sich die Beteiligten gegenseitig aus. Goodwin versucht, einer Bekannten zur ersehnten Hochzeit mit ihrem Traummann zu verhelfen. Wolfe spioniert anderen hinterher und jener Traummann scheint mehreren Frauen zugleich das Gefühl gegeben zu haben, es könne zu einer Hochzeit kommen. Unter den Frauen herrscht rege Eifersucht. Was sogar dazu führt, dass Wolfe im Auftrag einer Verdächtigen eine andere in den Fokus der Polizei rücken soll.

Rex Stout - Zyankali vom Weihnachtsmann

Instinktiv scheint die „richtige Lösung“ bei diesem Weihnachtskrimi schnell gefunden. So schnell, wie das Buch gelesen ist. Unter den fünf Büchern in diesem Jahr hat sich „Zyankali vom Weihnachtsmann“ tapfer Platz 5 erarbeitet – müsste ich sie platzieren. Nero Wolfe lässt sich von Goodwin alles erklären, schläft eine Nacht drüber, schickt Saul Panzer los (ohne zu verraten wofür) und löst im klassischen Stil, indem er alle Beteiligten zur großen Runde einlädt und den Täter überführt.

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass der Fall zuerst in einer Zeitschrift erschienen war, in der vielleicht nicht allzuviel Platz war: Der Krimi ist zügig durcherzählt und hält sich nicht lange damit auf, mehr Fakten heranzuholen. In der Kürze der Zeit liegt von Beginn an ziemlich viel auf dem Tisch, was am Ende für die Lösung fällig ist. Zum coolsten Element im Buch wird dann weniger der Fall selbst, als das Nachwort von Franz Dobler (mit einigen interessanten Fakten) und am Ende des Buchs eine Kopie der Doppelseite jener Zeitschrift, mit der die Geschichte seinerzeit illustriert wurde.

Bibliografische Daten

Verlag: Klett-Cotta
ISBN: 978-3-608-96411-0
Originaltitel: The Christmas-Party Murder
Erstveröffentlichung: 1957
Diese Ausgabe: 2019
Übersetzung: Gunter Blank

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