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Volker Klüpfel, Michael Kobr – Laienspiel

Volker Klüpfel, Michael Kobr – Laienspiel

Volker Klüpfel, Michael Kobr - LaienspielKommissar Kluftingers Chef tobt. Ausgerechnet im schönen Allgäu hat sich ein Unbekannter auf der Flucht vor der österreichischen Polizei erschossen. Verdacht: Er war Drahtzieher eines geplanten Anschlags. Nun muss Kluftinger mit dem BKA und den Kollegen aus Österreich zusammenarbeiten. Doch das ist nicht sein Hauptproblem – er steckt in den Endproben für die große Freilicht-Inszenierung von „Wilhelm Tell“.

gelesen von Volker Klüpfel und Michael Kobr

Rezension

Kluftinger schwitzt Blut und Wasser: Die Proben zum Freilichspiel sind anstrengend. Ihm zu Gute kommt zwar eine jahrelange Erfahrung als Darsteller, aber der diesjährige Regisseur ist ein ganz schöner Schnösel, der mit einem Schussel wie Kluftinger nicht zurande kommt. Hat der doch glatt sein Handy auf der Bühne an, mit einer üblen Rufmelodie und das passt gar nicht zu Schillers Wilhelm Tell. Dank eines dringenden Anrufs aus dem Kommissariat kann er der Wut des wichtigen Künstlers entkommen, er trifft jedoch erneut auf Ärger. Der gemeldete Tote beging Selbstmord auf der Flucht vor österreichischen Beamten, die auf Allgäuer Boden eigentlich nichts zu suchen haben. Allerdings unterstützte der Gesuchte offensichtlich einen Anschlagsplan.

Das BKA greift ein und wegen der potenziellen Anschlagsziele gibt die neue Sondereinheit richtig Gas. Damit es nicht zuviel wird mit dem Terror, darf Klufti freilich ein bisschen früher gehen zum Schuheinkauf. Mit der werten Frau Mama nebst Gattin. Kobr und Klüpfel müssen selbst gar grausige Erfahrungen mit dieser Konstellation gemacht haben, wenn sie diese Szene ellenlang ausbaden. Ein bisschen zu lang für meinen Geschmack. Ich höre den beiden gerne zu, sie witzeln schön, aber zu lang wird es trotzdem, weil sich der Gag mit den sich gegenseitig ausstechenden Damen, dem eilfertigen Verkäufer und dem trotzigen Kluftinger mit den handgestrickten Socken irgendwann während des Tracks schon abgenutzt hat, wenn endlich die Schlusspointe kommt.

Insgesamt kontrastiert die sehr ernste Terrorbedrohung mit dem Klamauk in Kluftingers Privatleben sehr stark. Bei der Verfolgung der Attentäter kommt richtig Schwung in die Bude und der ewig murrende Kluftinger hat ein paar sehr helle Momente. Dafür muss man eben noch den Tanzkurs ertragen, den das Ehepaar Kluftinger gemeinsam mit dem Ehepaar Langhammer absolviert. Ebenfalls sehr, sehr ausführlich. Und Doktor Langhammer macht sich zusätzlich noch fürchterliche Sorgen um das Privatleben seiner Freunde. Auslöser ist eine ganz platte Szene, von der man das Gefühl hat, sie sei schon ziemlich oft in irgendwie lustigen Büchern oder Filmen aufgetaucht, um Verwirrung zu stiften.

Für meine Autofahrt war der vierte Kluftinger-Fall eine schöne Unterhaltung, aber eine der schwächeren Sorte. Das Hörbuch ist 3 CDs lang und nach Angaben des Verlags gegenüber dem Buch gekürzt. Das Laienspiel ist in dieser Form absolut was für lässige Unterhaltung. Aber es ist nichts, was auf Dauer einen Platz im Schrank bekommt.

Bibliografische Angaben

Verlag: Der Audio-Verlag
ISBN: 978-3-898-13742-3
Erstveröffentlichung: 2008

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