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Ella Danz – Ballaststoff

Ella Danz – Ballaststoff

Ella Danz - BallaststoffAn einem traumhaften Sommertag in der Lübecker Bucht liegt Kurt Staroske tot auf dem Golfplatz. Sind die Rockmusiker Holger und Peggy deshalb so nervös? Was hat der Greenkeeper Rob Higgins damit zu tun? Will Ökobauer Henning vor seiner Frau Gesche etwas verbergen? Und sagt Kurts Chef, der Biomarktbesitzer Hauke Bohm, die ganze Wahrheit? Bei ihren Nachforschungen stoßen der Lübecker Kommissar Angermüller und sein Kollege Jansen auf so manch einen, der ein Geheimnis mit sich herumschleppt. Und auch die unermüdlichen Ermittler haben privat so manches Päckchen zu tragen.

Rezension

Ein Toter auf dem Golfplatz – und das mitten im Turnier! Unerhört! Die Etepeteteria des Vereins hat nicht mehr viel zu spielen, denn Angermüller sperrt kurzerhand die betroffene Bahn für sein Ermittlerteam und macht dem Turnier den Garaus. Viel kommt zunächst nicht heraus; erst die Autopsie von Angermüllers gutem Freund von Schmidt-Elm bringt interessante Neuerungen und fokussiert die Nachforschungen auf einen nahen Ökohof sowie den letzten Arbeitgeber des Toten.

Das Buch beginnt mit der Golf-Szene richtig frech, hält diesen Witz aber nicht. Es wird eine unterhaltsame, leichte Lektüre, die schon recht früh Fährten legt. Worum es geht, deutet sich durch Kommentare der Protagonisten und Fundstücke beim Toten an; wer es war, kann man sich dann als aufmerksamer Leser durch einen kleinen Nebensatz in der Erzählung erschließen. Trotzdem wird es zum Ende hin noch einmal lebhaft, denn Angermüller selbst muss sich erst an verschiedenen Anhaltspunkten vorbei hangeln und steht irgendwann vor mehreren Verdächtigen.

An Ballaststoff bietet das Buch eigentlich nur den Auslöser der Tat, der schwer verdaulich ist. Der Rest des Buches plätschert gemütlich vor sich hin, Rezepte zum Nachkochen inklusive. Man mag zwar sagen, nicht jedesmal, wenn das besagte heiße Eisen eine Rolle in einem Krimi spielt, muss gleich das ganze Buch vor Tristesse und Bedeutungsschwere triefen. Einverstanden. Aber unabhängig vom Auslöser hatte ich trotzdem auf eine spannendere und weniger betuliche Lektüre gehofft. Insgesamt rutscht das Buch auch an meiner Skalenmarkierung „Wohlfühlkrimi“ knapp vorbei, jener Markierung, die ich bei schlechtem Wetter, Urlaub, trüber Stimmung oder ähnlich markanter Zeitpunkte auch mal anvisiere.

Der Anhang mit den Rezepten verdient allerdings noch einmal einen Blick; daraus werde ich sicher das Eine oder Andere probieren. Denn der farblos geratene Angermüller bietet einige Leckerbissen im Roman auf (bzw. lässt sich auftischen) und die tatkräftige Leiterin des Ökohofs leistet das Ihrige dazu. Nur: Wegen der Rezepte hatte ich das Buch eigentlich nicht besorgt.

Bibliografische Angaben

Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3-83923592-8
Erstveröffentlichung: 2011

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