Simon Shaw ist ein erfolgreicher, aber auch gestresster Werbemanager. Er ist frisch geschieden und hat nicht umsonst von seinem Job und dem Privatleben die Nase voll. So setzt er sich ab zu einem Kurzurlaub im Lubéron. Dort macht er Bekanntschaft mit der sympathischen Nicole. Unverhofft steht er vor einem ungewöhnlichen Angebot. Nicole findet, dass man aus einer alten Gendarmerie in dem verschlafenen Ort Brassière-les-Églisesein hinreißendes, romatisches Hotel zaubern könnte.
Mayle hat mit „Hotel Pastis“ ein wunderbar lockeres und munteres Lesebuch geschrieben. Für Provence-Fans, für Aussteigerträumer und für Leser, die einfach eine charmante Geschichte lieben. Simon findet den Mut, ein stressiges Londoner Leben in einer Werbeagentur hinter sich zu lassen und hat das Glück, die richtigen Menschen um sich zu haben. Da wäre zum einen sein langjähriger Butler, Ernest, der Simons Leben treffsicher kommentiert und ihn auch bei den neuen Plänen zuverlässig unterstützt. Und da ist Nicole, das erfrischende Gegenteil zur exaltierten Ex-Frau und mit der provençalischen Lebensart bestens vertraut.
Simon stürzt sich ins Abenteuer und lernt die Lebensart hinter den Kulissen der Provence kennen. Vieles läuft gemächlich, einiges braucht seine Zeit, doch alles fügt sich am Ende irgendwie zusammen. Manches bei einem Pastis, manches mit Geduld und manches mit Diskussionen. Aber aus der alten Gendarmerie wird eine gelungene kleine Herberge, die schnell auch einen Neider anzieht.
Parallel erzählt Peter Mayle die Geschichte einiger Provençler, die sich unter der Führung des „General“ an einen ganz großen Coup wagen. Vollständig unter Ausnutzung der Marotten ihrer Landsleute. Zwar wollen die Männer eine Bank ausrauben. Doch Mayle schafft es, die Hobbyräuber so sympatisch darzustellen, dass man das ganze Buch über hofft, der Coup würde gelingen.

An diesem Buch finde ich viele positive Dinge. Schon der Bucheinband erinnert an die südfranzösische Sonne und wurde vom Verlag zum Glück perfekt an die Geschichte angepasst. Ein Glossar, das die verwendeten französischen Begriffe erklärt, fehlt ebensowenig. Auch das Ende des Romans birgt nicht das völlig typische Aussteiger-Happyend, sondern findet für Simon eine individuellere Lösung, eine andere hätte auch zu ihm nicht gepasst.
Bibliografische Daten
Verlag: Knaur
ISBN: 3-426617420
Originaltitel: 3426617420
Erstveröffentlichung: 1993
Deutsche Erstveröffentlichung: 1994
