Philipp Probst – Der Storykiller

von Bettina Schnerr
2 Minuten Lesezeit
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Alex Gaster arbeitet seit drei Monaten als fest angestellter Reporter bei „Aktuell“ und hofft auf den ersten großen Coup, die erste richtig große Story unter der sein Name steht. Die Chancen stehen nicht schlecht, als am Faulhorn ein bekannter Politiker tödlich verunglückt. Umgehend recherchiert er vor Ort und quartiert sich in einem Gipfehlhotel ein. Abgesehen davon, dass ein namhafter Politiker ohnehin eine Schlagzeile ist, gibt es ein paar Merkwürdigkeiten, die ihn neugierig machen. Gaster glaubt, den Politik-Chef seiner Zeitung in einem Suchhubschrauber über der Absturzstelle entdeckt zu haben und der Hund des Toten ist spurlos verschwunden. Verbirgt sich dahinter tatsächlich eine richtige Story?

Gaster und sein News-Chef Peter Renner unternehmen wirklich alles. Gaster setzt seine Beziehung auf’s Spiel, um die Story – wenn es eine ist – zu bekommen. Renner legt sich hartnäckig mit dem Verlegerpaar Lemmowski an, das sich plötzlich aus der Geschichte zurückziehen will. Und just Politik-Chef Jonas Haberer, der offensichtlich selber im Berner Oberland unterwegs war, schießt mit einer Militärgeschichte quer, mit der er die Titelseite pachtet und von dem Absturz bleiben plötzlich nur noch kleine Artikel übrig. Die Sachlage dreht sich erst, als der verschollene Hund auftaucht, ein datengespickter USB-Stick sowie Leichenteile, die keinem bekannten Bergunfall zugeordnet werden können. Renner und Gaster graben sich in die Hintergründe ein und recherchieren heimlich immer weiter, denn den Lemmowskis ist es mit dem Aufgeben des Themas offenbar sehr Ernst.

Probst verteilt die Geschichte auf nur 12 Tage zwischen Absturz und dem finalen Showdown in der Zeitung. In diese Tage packt er mehrere Erzähstränge, die zunächst offenbar kaum miteinander zu tun haben. Reisen ins Berner Oberland und Wanderungen rund um das Faulhorn gehören ebenso dazu wie Ausflüge nach Berlin, wo die Lemmowskis Büroräume unterhalten, und Ausfahrten mit einem Campingwagen nach Polen, am Steuer zwei Männer, die scheinbar so gar nicht in die Geschichte passen. Stück für Stück puzzelt Probst zusammen, was er an anfangs unzusammenhängenden Teilchen losgelassen hat.

Es kommt überraschend viel zum Vorschein. Wer da so alles mit drin hängt und wie sich die Erzählstränge erklären, wirkt auf Anhieb fast zu viel. Aber sein wir mal ehrlich: Trauen wir das der „braven“ Schweiz nicht zu? Bei US-amerikanischen Krimis passt so ein Sammelsurium uns auch und wir wissen zudem, dass die Schweiz eine internationale Anlaufstelle für viele Wirtschaftszweige ist. Also warum nicht auch so?

Bibliografische Angaben

Verlag: Appenzeller Verlag
ISBN: 978-3-858825995 (inzwischen nur noch ebook)
Erstveröffentlichung: 2011

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