Lassen wir den Einstieg in diese Bücherliste kurz und bündig: Beim Durchforsten der Vorschauen nach japanischer Literatur fielen mir selbstverständlich noch sehr viele andere auf. Zwanzig davon stelle ich im Rahmen meines Vorschau-Bilderbuchs vor. Unsortiert und frisch zum Stöbern freigegeben.
Mara Delius, Marc Reichwein – 111 Actionszenen der Weltliteratur
Das klingt doch vielversprechend: Autoren und Autorinnen werden selbst zu Aktiven. Tolstoi wird von einem Bären gebissen, Jules Vernes fährt Achterbahn, Marcel Proust duellierte sich, Cervantes war in der Schlacht von Lepanto dabei oder Agatha Christie von der Polizei gesucht wurde. / Die andere Bibliothek
Paulina Rowinska – Mapmatics
Wie beeinflussen Karten unser Weltbild? Dieser Frage geht Rowinska nach und erklärt die Verzerrungen von Ländergrenzen durch die Mercator-Projektion, wie Gerrymandering Wahlen beeinflusst und wie Karten Pandemien bekämpfen und helfen, Serienkiller dingfest zu machen. / Aufbau
Verschiedene Autoren – Unlearn CO2
Wie ist ein Klima ohne Krise ist in Reichweite? Das Buch zeigt die Lösungen, die schon lange auf dem Tisch liegen – aber wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir sie wahrscheinlich nicht sehen oder dass es uns schwerfällt, loszulassen. / Ullstein
John Finnemore – Salomons Urteil
„Das allerschwerste kriminalistische Rätsel der Welt“ – Ich habe es bereits auf Englisch und werde mich, wie bei Kains Knochen, mit beiden Sprachversionen an die Arbeit machen. Ich werde es selbstverständlich nicht knacken, fürchte ich, aber ich habe trotzdem unglaublich Spaß an solchen Rätseln (wie man weiter unten ebenfalls feststellen wird). / Suhrkamp
Rebecca Makkai – Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Eine ehemalige Internatsschülerin kehrt an ihre Alma Mater zurück, obgleich ihre Erinnerungen nicht die besten sind. Schon gar nicht, weil ihre Zimmergenossin Thalia ermordet wurde. Hat sie damals etwas mitbekommen oder nicht? Und wenn ja, wie kommt sie an ihre Erinnerungen heran? / Eisele
Kevin Hobbs – Mit Pflanzen die Welt retten
Pflanzen sind ein Teil der Antwort auf die Frage, wie wir dem Klimawandel begegnen können. Sie sichern die Ernährung und stablisieren gleichzeitig Böden, Luftqualität und vieles mehr. Also noch ein Buch, das bereits vorhandene Lösungen vorstellt und eine Inspirationsquelle sein möchte. / Dumont
Isabel Bogdan – Wohnverwandtschaften
Sind WGs die bessere Familie? Nach einer Trennung entpuppt sich die Übergangslösung WG für eine Frau als unerwartet gute Wahl. Und das von Isabel Bogdan, die schon schwere Themen und lustige Themen sehr grandios zu beschreiben wusste. / Kiepenheuer & Witsch
Rosa Teruzzi – Die verschwundene Braut
Cold Cases sind eigentlich immer interessant, weil sie oft Lücken aufdecken, die mit Vorurteilen oder Bequemlichkeit zu tun haben. So etwas erwarte ich hier auch, wenn es um eine Tochter geht, die vor fast dreißig Jahren verschwunden ist. Die Familie der Kommissarin ermittelt, weil die Kommissarin selbst denkt, dass ihre Kollegen damals wohl schon alles richtig gemacht haben. / Thiele
Michael Connelly – Winterstern
Noch ein Cold Case, dieses Mal mit Detective Renée Ballard, die nun zu einer speziellen Cold-Case-Einheit gehört. Es gibt eine ermordete Schwester ohne verurteilten Täter und einen Mörder, der eine Famile umbrachte, und nie zur Rechenschaft gezogen wurde. / Kampa
Henry Sutton – Höhenangst
Ben Martin löst Fälle an ganz unterschiedlichen Orten, denn er ist Hotelinspektor und stolpert offenbar weltweit über Leichen. Eine Idee, die mir an anderen Krimiserien schon gefallen hatte, wenn die Ermittlungen an diverse Orte führen. Hier geht es in ein exklusives Skiresort in der Nähe des Montblanc, wo ein Toter scheinbar kein Aufsehen erregt. Das macht Martin misstrauisch. / Kampa
Victor Lodato – Honey
Kunstexpertin Honey ist 82 und kehrt im hohen Alter nach New Jersey zurück. Dort wartet die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit auf sie, mit einer Familie, bei der die Leichen nicht nur sprichwörtlich im Garten vergraben liegen. Eine Geschichte von Wut und Rache, sagt der Verlag. Klingt hochspannend, sage ich. / H.C. Beck
Janice Hallett – Die Aufführung
In einem Dorf wird die Spendenkasse für die Behandlung eines Kindes geklaut und dann taucht auch noch eine Leiche auf. Im Emailverkehr einer Theatertruppe hat sich der Täter bereits verraten – irgendwann wird es jemand bemerken. In einer Anküdigung klang es, als könne man wie bei „Ich habe ihn getötet“ mitraten. Und das fände ich cool. / Atrium
Zora del Bouno – Seinetwegen
Eine Recherche als Roman. Del Buono schreibt über den Unfalltod des Vaters, den Verlust und die Lücke in der Familie. Und sie beginnt, all das auszuloten, worüber in der Familie und mit ihr, dem Kind, nie gesprochen wurde. / C.H. Beck
Charles Lewinsky – Täuschend echt
Noch vor Kurzem hat mich Lewinsky mit „Sind Sie das?“ und „Rauch und Schall“ begeistert. Ich schätze seinen Humor, den er sowohl im Roman als auch in der auto(r)biografischen Aufzeichnung zu Papier brachte. Auf einen Roman, der sich um einen Schriftsteller dreht, der mit Hilfe von KI Erfolg feiert, kann ich also gar nichts anderes als Vorfreude aufbauen. / Diogenes
Jeremias Gotthelf – Die Käserei in der Vehfreude
Als Schullektüre habe ich Gotthelf nicht in bester Erinnerung. Aber erstens bin ich älter geworden und zweitens verspricht die Kurzbeschreibung ein hochaktuelles Thema in diesem Klassikergewand: Der Kapitalismus zieht in ein kleines Dorf ein, aber damit umzugehen, bringt eigene Herausforderungen mit sich. Das macht mich sehr neugierig. / Diogenes
Apollo Publishers (Hrsg.) – Trinken wie ein Dichter
99 einfache Rezepte zu jenen Drinks, die mit berühmten Autorinnen und Autoren verbunden sind. Ergänzt um Tipps für die Ausrichtung eines eigenen literarischen Salons und wirkungsvollen Katerrezepten. Die deutsche Ausgabe wurde zudem mit deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Autoren angereichert. Das ist für mich – ähnlich wie die 111 Actionszenen der Weltliteratur – ein Stück Literaturgeschichte der anderen Art. / Klett-Cotta
Julia Friedrichs – Crazy Rich
Friedrichs recherchiert, wie der Reichtum von wenigen das Leben fast aller verändern kann. Sie hat mit Superreichen gesprochen und porträtiert einen sehr speziellen Lebensstil. Im Gespräch mit Wissenschaftlern und Experten ermittelt sie Daten über die vermögendsten Familien – 3300 Personen in Deutschland, die 23 Prozent des gesamten Finanzvermögens besitzen. Mit dem Geld, das man braucht, um ihre Superjachten ein Jahr instand zu halten, könnte man mittlerweile die Schulden aller Entwicklungsländer tilgen – auf einen Schlag. / Berlin Verlag
Anthony Trollope – Weihnachten in Kirkby Cottage
England kann Weihnachtskrimi – und ich bin mir sicher, dass das auch für Weihnachtskomödien gilt: Isabel Lownd liebt Weihnachten, Maurice Archer findet es grässlich. Dummerweise sind beide unsterblich ineinander verliebt und müssen überlegen, wie sie diese gar schreckliche Kluft überwinden können. / Insel
Margot Doauihy – Verbrannte Gnade
Schwester Holiday bemängelt die Arbeit der Polizei, als ihre Klosterschule Ziel eines Brandanschlags wird. Sie ermittelt kurzerhand selbst in New Orleans und muss auch ihre Mitschwestern verdächtigen. / Blumenbar
Juli Min – Shanghai Story
Dieser Roman erzählt seine Geschichte rückwärts, von ihrem vorläufigen Ende zurück zum Beginn, vom Shanghai des Jahres 2040 zurückgespult ins Jahr 2014. Im Zentrum steht die Familie Yang: Geschäftsmann Leo, seine Frau Eko und die drei Töchter Yumi, Yoko und Kiko. Eine Familiengeschichte – und mich macht neugierig, wie das „rückwärts“ umgesetzt wurde und noch dazu aus einer „fernen“ Zukunft. / Eichborn
Bestellen bei genialokal.de* / buchhaus.ch* / osiander.de* / orellfuessli.ch* (*Affiliate-Links)