Das Vorschau-Bilderbuch Frühjahr 2021

von Bettina Schnerr
10 Minuten Lesezeit
Bücherladen; Foto: Glen Noble (unsplash)

Nach einigen Wochen Leseflaute, die Ursache ist offensichtlich, kommt die Lust am Lesen endlich wieder. Es bereitet Freude, durch die Vorschauen vom Frühjahr 2021 zu blättern, in denen dieses Mal wieder mehrere japanische Titel dabei sind.

Mit Sicherheit kommen im Lauf der Zeit noch Titel dazu, wie immer, die hier gar nicht auftauchen. Weil ich die Vorschauen heute noch nicht kenne oder weil ich manchmal auch den Schubs von außen brauche. Deshalb vielleicht sind es dieses Mal vorsichtige 15 Titel, die ich mir vorgemerkt habe (später folgende Rezensionen werden selbstverständlich verlinkt).

Spencer Wise – Im Reich der Schuhe

Vereinfacht gesagt: Ein junger Mann sucht seinen Weg. Präsziser gesagt: Der Sohn eines alles dominierenden Patriarchen versucht, sich ein eigenes Leben aufzubauen und geht dabei wortwörtlich einen Umweg über China. / Diogenes
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Eula Biss – Was wir haben

Die Autorin geht der Frage nach, wie Besitz unser Leben bestimmt. Was wir brauchen, was wir wollen und was wir kaufen, sind ganz unterschiedliche Kategorien. Das Buch soll alte Überzeugungen zu Kapitalismus, Besitz und Identität auf den Prüfstand stellen. / Hanser
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Eloísa Diàz – 1981

Kurz vor der Pensionierung hat Inspector Joaquín Alzada das Gefühl, dass sich die Geschichte wiederholt. Während der Militärdiktatur verschwand sein Bruder spurlos. Und jetzt, zwanzig Jahre später eine junge Frau aus einer reichen Familie, eine Leiche taucht auf und Alzada hat offenbar den Eindruck, da geht es um sehr viel. / Hoffmann und Campe

Michael Connelly – Night Team

Renée Ballard aus der Late Show trifft auf einen anderen Connelly-Ermittler, Harry Bosch. Der pensionierte Detective will die neun Jahre alte Akte zu einer fünfzehnjährigen Prostituierten mitgehen lassen. Ballard schließt sich nach einem Blick in die Akten mit Bosch zusammen und geht dem ungelösten Fall an den Kragen. / Kampa Verlag
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Josephine Tey – Nur der Mond war Zeuge

Ein Krimiklassiker, auf den Louise Penny aufmerksam machte: Ein junges Mädchen behauptet, in einem alten Herrenhaus gefangen gewesen zu sein. Die Beschuldigten, Mutter und Tochter, wollen mit Hilfe des Dorfanwalts ihre Unschuld beweisen. Der allerdings steht vor dem Problem, dass das Mädchen das Haus von innen beschreiben kann. Wie passt das zusammen? / Octopus (bei Kampa)

Stefan Schwarz – Da stimmt was nicht

Tom Funke lebt bestens davon, einen Hollywoodstar zu synchronisieren. Doch als der Star in einen Skandal verwickelt wird, zieht das Funke automatisch in Mitleidenschaft. Schmaleres Honorar, vielleicht eine abtrünnige Geliebte, kein teures Eigenheim. Funke muss etwas unternehmen, damit seine Zukunft nicht mit einem Fremden verknüpft wird. / Rowohlt Berlin

Inga Vesper – In Aufruhr

Die schwarze Putzfrau Ruby unterstützt Detective Blake, als Joyce Haney verschwindet. Sie kennt die Geheimnisse der Häuser im Viertel. Kein Dream Team allerdings, denn der Krimi spielt 1959 und Ruby stammt aus South Central. Dort ist die Polizei eher Problem als Lösung und die „Zusammenarbeit“ wird gefährlich. / Kindler
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Laila Lalami – Die Anderen

Als ihr Vater vor seinem Diner in der kalifornischen Wüste angefahren und getötet wird, glaubt Nora nicht an einen Unfall. Gemeinsam mit einem alten Schulfreund stellt sie Nachforschungen an und stößt dabei auf Dinge, die ihren Vater in komplett neuem Licht zeigen. Mich interessiert die Frage, wie gut wir Menschen kennen, die uns so nahe stehen, dass wir alles über sie zu wissen meinen. / Kein und Aber
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Joel Dicker – Das Geheimnis von Zimmer 622

Dicker bastelt sich selbst in einen Krimi — alleine das finde ich schon hinreißend (vergleiche übrigens Miroslav Nemec): Ein Mord im vornehmen Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen, der nie aufgeklärt wird. Einige Jahre später verbringt Joël Dicker höchstpersönlich seine Ferien im Palace und wird in den ungelösten Mordfall hineingezogen. / Piper
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Julie Estève – Ich, Antoine

Ein Dorf in den Bergen Korsikas, Mitte der 1980er-Jahre. Als die 16-jährige Florence tot im Pinienwald gefunden wird, ist ein Schuldiger schnell ausgemacht: Antoine Orsini, der Dorftrottel. Jahre später hat er seine Haftstrafe abgesessen und kehrt zurück. Noch immer spricht im Dorf niemand mit ihm, und so streift Antoine allein umher und berichtet einem roten Plastikstuhl davon, was damals wirklich geschehen ist. / dtv

Durian Sukegawa – Die Katzen von Shinjuku

Im Shinjuku der Achtziger treffen zwei Außenseiter aufeinander. Yama, gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine Kellnerin mit Sehfehler. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft und mit Hilfe der Straßenkatzen gelingt eine Befreiung aus festgefahrenen Lebenssituationen. Ein ähnlicher Ablauf wie bei den Kirschblüten oder etwas ganz anderes? / DuMont

Yukiko Motoya – Die einsame Bodybuilderin

Elf Kurzgeschichten versprechen Einblicke hinter die Kulissen scheinbar langweiliger Lebenswege. Zum Vorschein kommt das Bizarre, das Groteske, das Fantastische, das Fremde. Und die – hinter all dem verborgen – Freiheit. / Blumenbar

Vera Buck – Der Algorithmus der Menschlichkeit

Android Mari lernt, den Menschen glücklich zu machen. Doch Mari erkennt auch, dass ihre Aufgabe schwierig ist. Die Welt folgt ihrer eigenen Logik, die Wünsche der Menschen sind irrational. Wie soll sie Wesen glücklich machen, die keine Ahnung haben, was sie wollen? Doch dann kommt sie auf eine Lösung, mit der kein Mensch gerechnet hätte. / Limes

Keigo Higashino – Kleine Wunder um Mitternacht

Drei junge Einbrecher dringen in einen verlassenen Gemischtwarenladen ein. Doch da wird von außen ein Brief durch einen Schlitz in den Laden geworfen. Als ihn die erstaunten Kleinkriminellen öffnen, beginnt eine unglaubliche Geschichte, die eine Nacht lang das Leben unzähliger Menschen verändern wird. Offenbar kein Krimi, wie man ihn hierzulande bisher von Higashino kennt. / Limes
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James McBride – Der heilige King Kong

Im Spetember 1969 erschießt Diakon Cuffy „King Kong“ Lampkin einen Dealer. Ausgerechnet er, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Schnell zeigt sich, dass sich die Schicksale aller Gemeindemitglieder – der Afroamerikaner wie der Latinos, der abgehalfterten Mafiosi wie der korrupten Cops – in dieser Tat überkreuzen. Und dass himmlische Gerechtigkeit und Strafe manchmal eine ziemlich irdische Angelegenheit sind. / btb


Gibt es Bücher aus dieser Vorschau vom Frühjahr 2021, die euch ebenfalls ansprechen und die euch vielleicht ebenfalls in den Frühling begleiten? Falls nicht, welche dann? Lasst es mich wissen!

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